Über den Ort
Der GeSCHICHTENberg fasziniert aus verschiedenen Gründen. Einer ist sicher, dass hier unterschiedliche historische SCHICHTEN zu finden sind. In der Bronzezeit ist hier eine Grabanlage entstanden (ca. 15. bis 13. Jahrhundert v. Chr.). Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit befand sich auf dem Berg eine Hinrichtungsstätte. Die Nationalsozialisten gruben Mitte der 1930er Jahre die bronzezeitlichen Gräber aus und erklärten den Ort zum „Germanengrab“. Der Platz vor der Halle wurde in dieser Zeit für Aufmärsche von nationalsozialistischen Gliederungen genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden hier Gedenkfeiern statt, beispielsweise am Volkstrauertag. Das nationalsozialistische Erbe des Ortes geriet zunehmend in Vergessenheit, auch wenn der Ort noch oft „Germanengrab“ genannt wurde. Seit Januar 2020 heißt er nun GeSCHICHTENberg.
1938
Das „Germanengrab“ wird 1938 eingeweiht. Landrat Karl v. Lamprecht (2. v. l.), Gauinspekteur Paul Schneider (3. v. l.), rechts: Willy Ehlers, Schriftleiter der „Schleswig-Holsteinischen Tageszeitung“, links hinter ihm, halb verdeckt: Hans Rudolph
1950er Jahre
Gedenken am Volkstrauertag
2019
Der GeSCHICHTENberg ist zugewachsen. Die nationalsozialistische Zeit ist von der Stadt Itzehoe, vom Heimatverband und von der Zivilgesellschaft lange vernachlässigt worden.
Bildungsangebote
Der Denkort GeSCHICHTENberg bietet verschiedene Bildungsangebote für unterschiedliche Gruppen. Sie richten sich nicht nur an Schüler/innen der weiterführenden Schulen, sondern auch an andere Gruppen, beispielsweise Konfirmandengruppen, Gruppen in Ausbildungsstrukturen, Seniorengruppen usw.
Der Denkort GeSCHICHTENberg versteht sich als ein Ort, an dem Verfahren und Methoden der Bildungsarbeit ausprobiert werden, er versteht sich insofern als ein experimenteller Ort. Beispielsweise werden auch kreative und künstlerische Zugänge angeboten, die die Beteiligten herausfordern, sich produktiv mit Geschichte auseinanderzusetzen. Dies kann beispielsweise durch das Schreiben eigener Geschichten, Erstellen eigener Videos usw. geschehen. Der Denkort GeSCHICHTENberg versteht sich insofern auch als ein Laboratorium, in dem solche Verfahren ausprobiert werden, um sie beispielsweise auch in anderen Gedenkstätten umzusetzen.
Daher werden hier immer wieder neue Angebote erarbeitet und vorgestellt. Sie beziehen sich erstens auf den Ort selbst, zweitens auf Themen der Regionalgeschichte und drittens auf Geschichtliches jenseits der Region.
Führungen zum GeSCHICHTENberg
Wir bieten Führungen zur Geschichte des Ortes für Schulklassen, aber auch für alle Interessierten an. So können sich auch gerne ganze Gruppen melden, nehmen Sie einfach mit uns Kontakt auf.
Zum Angebot
Die Hitlerjugend am GeSCHICHTENberg
Ein Junge befindet sich im Jahre 1938 in einer schwierigen Situation. Alle seine Freunde sind Mitglied in der Hitlerjugend, die Lehrer wollen auch, dass er es wird. Nur seine Eltern sind strukt dagegen…
Zum AngebotEin Planspiel zur Entnazifizierung
In diesem Planspiel geht es um die Entnazifizierung nach 1945 in Deutschland. Die Teilnehmer/innen übernehmen jeweils eine Rolle in einem auf historischen Quellen basierenden Planspiel.
Zum Angebot
„Fake News“ und Quellenanalyse
In dem Workshop geht es um das Erkennen der Perspektivität von Quellen sowie das Lernen eines kritischen Umgangs mit ihnen, auch in der Gegenwart.
Zum AngebotFür die Grundschulen
Die Grundschüler/innen lernen den 3500 Jahre alten Ort kennen. Kindernah wird ihnen vermittelt, wie man sich 3500 Jahre vorstellen kann und was es mit dem Ort auf sich hat.
Zum Angebot
Ihr Besuch
Der GeSCHICHTENBERG befindet sich in Itzehoe zwischen dem Langen Peter, dem Juliengardeweg und der Timm-Kröger-Straße.
Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Parkplatz am Lornsenplatz, 180 m entfernt.
Itzehoe ist sehr gut mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar: www.nah.sh. Vom Bahnhof ist der GESCHICHTENberg fußläufig in rund zehn Minuten erreichbar. Mit dem Bus haben Sie verschiedene Möglichkeiten: mit Nr. 5 vom Bahnhof Richtung Itzehoe Hagebaumarkt/Glückstädter Werkstätten, Haltstelle Lornsenplatz oder vom Bahnhof mit den Bussen 8, 15, 4610 bis Juliengardeweg/Turnhalle.
Der Film zum GeSCHICHTENberg
In dem Film wird das Wichtigste zum GeSCHICHTENberg kurz erzählt.
Zum FilmLiteratur und Präsentationen
Hier finden Sie bisher vorliegende Veröffentlichungen zum historischen Ort „GeSCHICHTENberg“ sowie Präsentationen zum Thema.
Ingo Lafrentz
Inszenierte Geschichte. Das sogenannte Germanengrab in Itzehoe. In: Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte (Kiel) Nr. 52/53. 2010/2011. S. 16 – 47.
Zum Text „Inszenierte Geschichte“Ulf Ickerodt
Zwischen unbequemem Denkmal und inszeniertem Erinnerungsort. In: Steinburger Jahrbuch 2015, S. 21 – 64.
Zum Text „Zwischen unbequemem Denkmal“Lothar Wittorf
Die bronzezeitlichen Gräber des Itzehoer Galgenbergs.
Präsentation der Texte und Bilder aller Infotafeln des Geschichtenbergs sowie der Ausstellungsstücke in den Vitrinen, Itzehoe, 2018.
Lothar Wittorf
Galgenberg vs. „Germanengrab“. Kurze, thesenartige Präsentation zur Ausstattung, Wertigkeit, geschichtlichen Entwicklung und nationalsozialistischen Vereinnahmung einer bronzezeitlichen Hügelgrabanlage, Itzehoe 2016.
Zum TextÜber uns
Im März 2019 hat sich im Heimatverband für den Kreis Steinburg eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Itzehoer Ort mit seinen bronzezeitlichen Gräbern und der darüber gebauten Weihehalle der Nationalsozialisten zu einem für die ganze Region bedeutenden historischen Denkort zu entwickeln. In der Arbeitsgruppe arbeiten u. a. mehrere Historiker, Lehrkräfte und die Kreisfachberater für Kulturelle Bildung in den Kreisen Steinburg und Pinneberg mit.
Wir suchen
Engagierte, Fotos und mehr
Wer hat noch alte Fotos, alte Dias oder gar Filme vom GeSCHICHTENberg? Wir haben daran großes Interesse. Daneben auch an:
– Unterlaglen wie Korrespondenzen, Dokumente zu dem Ort, auch unabhängig von der NS-Zeit.
– Fotos und andere Quellen aus der NS-Zeit, die die Kreise Steinburg, Pinneberg und Dithmarschen betreffen. Nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf (s. u.).
Zudem suchen wir Menschen, die sich bei unserem Projekt engagieren wollen: eigene Projekte mit uns realisieren, Aufsichten im Geschichteberg übernehmen usw. Hier ist viel möglich.