Zur Geschichte des Ortes

Gräber der Bronzezeit – Galgenberg – NS-Propagandaort

Dieser Ort ist ein besonderer, denn in ihm vereinigen sich unterschiedliche historische Schichten.

Ursprünglich gab es hier eine bronzezeitliche Grabanlage (erste Schicht), in der frühen Neuzeit dann eine Hinrichtungsstätte des Klosters (zweite Schicht). Daher hieß der Ort im Volksmund auch lange „Galgenberg“. Die Nationalsozialisten nahmen dann Ausgrabungen vor, bauten über den bronzezeitlichen Gräbern eine Weihehalle und nannten den Ort fortan „Germanengrab“ (dritte Schicht). Germanen, auch wenn es sie als einheitliches Volk nie gegeben hat, lagen hier sicher nicht, denn die Bronzezeit lag deutlich vor der Zeit der Germanen-Stämme.

Die Weihehalle diente dennoch dem Germanenkult der damaligen Zeit und damit vor allem der Ausgrenzung von Menschen, die z. B. nicht den rassistischen Vorstellungen der Nationalsozialisten entsprachen. Vor der Grabanlage gab es einen Aufmarschplatz u. a. für die SS und die Hitlerjugend.

Nach 1945 wurde dieser Aufmarschplatz umfunktioniert, hier gedachte man erst den deutschen Opfern der Weltkriege (vierte Schicht), ab den 1980er Jahren dann verschiedenster Opfergruppen verschiedenster Zeiten (fünfte Schicht). “Die Gedenksteine sind heute noch im Außenbereich zu sehen. Zunehmend geriet der Ort dann in Vergessenheit. Die nationalsozialistische Zeit ist sowohl von der Stadt Itzehoe als auch vom Heimatverband lange vernachlässigt worden (sechste Schicht).”

Um den noch oft verwendeten – historisch falschen und zudem nationalsozialistischen – Begriff „Germanengrab“ endlich abzulegen und der Vielschichtigkeit des Ortes gerecht zu werden, entschied der Heimatverband als Träger des Ortes im Januar 2020, den Ort umzubenennen, und zwar in: GeSCHICHTENberg.